ESSX steht für Innovation im Stabhochsprung. Anders als unsere Wettbewerber, deren Stabdesigns inzwischen 30 Jahre und älter sind und die auch heute noch dieselben Materialien wie damals verwenden, arbeiten wir ständig daran, unsere Stabhochsprungstäbe noch leistungsfähiger zu machen. Ich frage mich häufig, warum Stabhochspringer und Trainer, vor allem in Europa, so wenig experimentierfreudig sind, wenn es um ihr wichtigstes Arbeitsgerät, den Stabhochsprungstab, geht. Niemand würde doch ernsthaft heute noch mit Spikes springen, deren Technologie aus den 90er Jahren stammt, auch wenn sie noch brandneu wären und damals die besten auf dem Markt verfügbaren Spikes waren. Ich erinnere mich noch daran, was wir alles ausprobiert haben, als ich selbst noch gesprungen bin, nur um vielleicht noch 3-4 % mehr Leistung herauszukitzeln. Dazu gehörte, neben Ernährung, Trainingsplanoptimierung etc., vor allem auch das Ausprobieren von Stäben verschiedener Hersteller. Im Endeffekt waren die UCS Spirit Stäbe, wie für so viele Springer meiner Generation, die damals am besten funktionierenden. Auf UCS-Stäben bin ich meine Bestleistung von 5m85 gesprungen, aber ich bin z.B. auch 5m75 auf Nordic Stäben gesprungen. Ob heute noch die UCS-Stäbe die besten für mich wären, da bin ich mir nicht mehr so sicher. Sie sind natürlich nach wie vor noch gute Stäbe, aber eben immer noch dieselben Stäbe wie vor mehr als 30 Jahren, als ich angefangen habe, Stabhochsprung zu trainieren.
Selbstheilende Stabhochsprungstäbe ?
Wenn ich mir anschaue, welche Innovationen ich auf der JEC World, der größten Messe für Verbundwerkstoffe und Verbundwerkstofftechnologie, gesehen habe, bin ich fest davon überzeugt, dass unser Engineering-Team bei ESSX die Nase ganz weit vorne hat, was den derzeit leistungsfähigsten Stabhochsprungstab am Markt betrifft. Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen, denn die Technologien entwickeln sich natürlich immer weiter. Für mich war die spannendste Entdeckung auf der JEC World die Firma CompPair aus der Schweiz. CompPair stellt einen sogenannten „Selbstheilenden-Harz“ her, ein regeneratives Matrixsystem, das es erlaubt, Verbundwerkstoffe wie Carbon oder Glasfaser zu reparieren, indem man die Oberfläche einfach auf ca. 100 Grad Celsius erhitzt. Stellt euch einmal vor, euer Stabhochsprungstab hat oberflächliche Kratzer, die die Struktur der Carbon- und/oder Glasfasern noch nicht vollständig zerstört haben. Wenn wir jetzt das selbstheilende Harz von CompPair anstelle des klassischerweise von allen Herstellern verwendeten Epoxy-Harzes für den Bau unserer Stäbe verwenden würden, hätten wir einen Stabhochsprungstab, den ihr selbst mit einem Föhn reparieren könntet, wenn er tiefere Kratzer aufweist, nachdem er z.B. gegen den Ständer geschlagen ist oder jemand mal wieder versehentlich mit Spikes daraufgetreten ist. Schaut euch mal hier das Video an, ganz schön beeindruckend, oder?
Natürlich kommt hier auch eine ökologische und kreislaufwirtschaftliche Komponente ins Spiel. Ein sich selbst heilender Stabhochsprungstab würde deutlich länger halten und den Grundsätzen der Abfallwirtschaftshierarchie folgen. Die integrierte Reparaturfunktion verhindert zukünftigen Abfall und Umweltverschmutzung im Zusammenhang mit der Herstellung von Stabhochsprungstäben, und die regenerative Eigenschaft des Matrixsystems verringert den Bedarf an Rohstoffgewinnung. Natürlich würden sich so gebaute Stäbe auch viel besser für unser Leasingprogramm eigenen, da sie deutlich langlebiger wären.
Biologisch abbaubare Stabhochsprungstäbe?
Und damit sind wir auch schon beim zweiten großen Thema der JEC World, dem Thema nachhaltige Verbundwerkstoffe aus biologischen Materialien und Pflanzenfasern. Es gibt bereits Skier, Snowboards, Surfboards und zig andere Sportgeräte aus nachhaltigen, pflanzlich basierten Verbundwerkstoffen, jedoch noch keine Stabhochsprungstäbe. Das liegt in erster Linie daran, dass die bisher verfügbaren Faserverbundstoffe in Bezug auf Dehnung, Stauchung und Festigkeit alle nicht geeignet sind, um einen sicheren Stabhochsprungstab zu bauen. Jedoch arbeitet die unterfränkische Firma Cordenka derzeit an Carbon, hergestellt auf der Basis von Rayon. Rayon ist eine hochfeste Chemiefaser auf Cellulosebasis und wird hauptsächlich als Verstärkungsmaterial in Hochleistungsreifen, mechanischen Gummiwaren und Verbundwerkstoffen eingesetzt. Als biobasierte und biologisch abbaubare Faser ist Rayon ein etablierter Werkstoff, der wichtige Eigenschaften für eine nachhaltige Zukunft aufweist. Das Spannende daran ist, dass Carbon auf Rayon-Basis bessere Eigenschaften in Bezug auf „Dehnung“, „Stauchbarkeit“ und „Festigkeit“ aufweist als derzeit genutztes Carbon. (Bilder einfügen)
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Ist das nicht eine tolle Vision? In ein paar Jahren einen ESSX Stabhochsprungstab zu springen, der noch leistungsfähiger ist, an dem sich kleinere Beschädigungen einfach mit einem Föhn reparieren lassen, und der dazu noch größtenteils oder vielleicht irgendwann sogar vollständig aus biologisch abbaubaren Materialien gebaut ist?
ESSX – Always aspire to go higher!!!